Das Problem von Nitrat- und Ammoniumstickstoff

Lange Zeit und teilweise bis heute herrscht(e) in der Pflanzenernährung die Meinung, Pflanzen könnten über die Wurzeln nur Nitrat- oder Ammoniumstickstoff aufnehmen. Nitrat wird ohne Begrenzung von der Pflanze aufgenommen und führt zu schnellem Wachstum mit der Folge erhöhter Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlinge. Das langsamer aufgenommene Ammonium forciert zwar nicht dieses schnelle Wachstum, fördert im Boden jedoch Fäulnisprozesse und schwächt die Pflanzengesundheit auf diese Weise.
Beide Stickstoffarten können als schädliches Lachgas in die Atmosphäre entweichen oder als wasserlösliches Nitrat ausgewaschen werden. Als Vorstufe des Nitrats aus Ammonium entsteht Nitrit, das wurzelgiftig wirkt.

Um die Umwelt zu schützen und die Pflanzengesundheit zu verbessern, muss also nach anderen Strategien gesucht werden, die Kulturpflanzen mit Stickstoff zu versorgen.

Dies vorab: Hohe Humusgehalte sind die Grundlage für effiziente Mineraldüngung
Beim Einsatz mineralischer Stickstoff- (und Mehrnährstoff)dünger ist die Adsorptionskapazität des Bodens von entscheidender Bedeutung für die erfolgreiche Düngemaßnahme. Als „erfolgreich“ wird die größtmögliche Nutzung des Stickstoffs bei gleichzeitig geringer Entstehung von Überschüssen gewertet, die ausgewaschen werden bzw. in die Atmosphäre entweichen.
Eine hohe Adsorptionskapazität haben Böden mit hohem Humusgehalt sowie tonige Böden.

Wie der Humusgehalt mithilfe von EM gesteigert werden kann, haben wir im Beitrag „Humusaufbau mit EM“ geschildert. Gleichzeitig wirken hohe Humusgehalte auch an anderer Stelle: Sie senken den Bedarf an mineralischem Stickstoff und machen sich entsprechend finanziell positiv bemerkbar.

Aminosäuren: der Schlüssel zu einer pflanzen- und umweltverträglichen Düngung?

Aminosäuren sind organische Stickstoffverbindungen, aus denen Pflanzen und Tiere Proteine und schließlich ihre körperliche Substanz herstellen. Im Boden bauen Mikroorganismen aus freiem Nitrat Aminosäuren auf, die sich an Ton-Humuskomplexe binden. Beim Einsatz mineralischer Stickstoffdünger ist das Vorhandensein dieser Mikroorganismen also ein Faktor für die o.g. erfolgreiche Düngemaßnahme.

Entgegen der lange geltenden Annahme, nur Nitrat- oder Ammoniumstickstoff können von den Pflanzen aufgenommen werden, gelangen die zunächst gebundenen Aminosäuren durch regen Austausch der Wurzel-Mikroorganismen-Symbiose in die Pflanze und werden zu eigenen Eiweißen, Hormonen und Enzymen aufgebaut.

Aminosäure-Düngung mit organischem Material und original EM realisieren

Der sicherste Weg, den Boden mit Aminosäuren anzureichern und die Stickstoffversorgung der Pflanzen verlustfrei zu realisieren, ist der Weg über organische Dünger, in denen das Nitrat bereits mikrobiell zu Aminosäuren aufgebaut wurde, gebunden ist und daher nicht der Auswaschung unterliegt. Dieser mikrobielle Aufbau wird durch Aufwertung und Fermentation mit effektiven Mikroorganismen erreicht. Ohne original EM dauert dieser Prozess deutlich länger und ist für die meisten landwirtschaftlichen Betriebe weder rentabel noch arbeitswirtschaftlich durchführbar (z. B. bei der Herstellung von herkömmlichem Kompost).

EM-Produkte zur Bodenverbesserung (EMIKO BodenAktivator) und zur Aufwertung organischer Dünger (EMIKO GülleZusatz) enthalten an sich bereits eine Fülle von Aminosäuren als Stoffwechselprodukte der Mikroorganismen. In Gülle, Mist oder Kompost werden durch original EM die enthaltenen Anteile Nitrat- und Ammoniumstickstoff zu Aminosäuren aufgebaut, gebunden und Wirtschaftsdünger so in ihrem N-Wirkungsgrad verbessert.

Hilfreiche Infos zur entsprechenden Aufwertung von Gülle lesen Sie im Beitrag „EM-Gülle als hochwertiger Dünger“.

Ein ähnlicher, jedoch etwas verzögerter Aminosäure-Aufbau wird durch Zwischenfrüchte und die Herbstanwendung von EMIKO BodenAktivator (alternativ Anwendung im Frühjahr – es muss frostfrei sein!) oder durch Flächenkompostierung von Ernteresten mit EMIKO BodenAktivator erreicht. Dass die Aminosäuren hier jedoch erst etwas später zur Verfügung stehen, ist kein Problem, denn in beiden Fällen dienen sie der Frucht im Folgejahr.

Aminosäure-Düngung steht noch am Anfang

Die Erfahrungen zur Düngung mit Aminosäuren stecken noch in den Kinderschuhen. Betriebe, die schon über Jahre original EM einsetzen und die Düngung weitgehend auf Basis fermentierter bzw. mit EM aufgewerteter organischer Substanz aufbauen, stoßen auf Seiten der Beratung immer wieder auf Unverständnis. Bodenuntersuchungen weisen kaum Ammonium oder Nitrat nach, das Pflanzenwachstum ist jedoch üppig, die Pflanzen vital und die Erträge sehr gut. Dass Pflanzen Stickstoff über Aminosäuren aufnehmen, wird an dieser Stelle regelmäßig zur Gewissheit.

„Die Weiterentwicklung der Pflanzenernährungskunde würde viel mehr Verständnis für die eigentlichen Vorgänge im Boden ans Tageslicht bringen. Verbunden wäre dies mit neuen Wegen in der praktischen Umsetzung, mit der Schonung der Umwelt, mit hohem Wirkungsgrad bei wenig bis keinen Pflanzenschutzmitteln, großen Erträgen und höchster Lebensmittelqualität“, schrieb Rolf Zimmermann 2014 zur Aminosäuredüngung im EM Journal.

EM spielt bei dieser positiven und revolutionären Dünge-Entwicklung eine Schlüsselrolle.

Fazit

Original EM trägt zum Aufbau von Aminosäuren aus Nitrat- und Ammoniumstickstoff im Boden und in zuvor fermentiertem organischem Dünger bei. Die N-Versorgung von Kulturpflanzen über Aminosäuren ist besonders effizient und schont gleichzeitig die Umwelt, weil Nitratauswaschung und das Entweichen von Lachgas in die Atmosphäre auf diesem Wege ausgeschlossen werden.
Die N-Düngung langfristig auf Basis von Aminosäuren zu realisieren, spart mineralische Dünger und stärkt gleichzeitig die Pflanzengesundheit.

Hinweis: Forschungen zur Aminosäuredüngung und der damit einhergehenden Relevanz von EM hat Rolf Zimmermann durchgeführt, der leider im Frühjahr 2016 verstorben ist. Er hat viele landwirtschaftliche Betriebe betreut (Getreide, Gemüse, Wein, Obst), in denen er die Aminosäuredüngung in Kombination mit EM erfolgreich etabliert hat.

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