Darum funktioniert die Rotte nicht (mehr)

Es fehlt die lebendige Aktivität im Boden. Regenwürmer, Kleinstlebewesen, Mikroorganismen oder Enzyme gehören in Menge und Zusammensetzung zu den wertbestimmenden Faktoren, damit die vorhandene und zugeführte Organik bodenverbessernd und humuswirksam um- und aufgebaut werden kann.

Ungeachtet der Ursachen für zu wenig Aktivität im Boden, lassen sich Bodenlebewesen wieder ansiedeln, wenn das mikrobielle Milieu stimmt. Das System kann sich ohne aufwändige weitere Maßnahmen regenerieren, wenn z. B. mit EM gearbeitet wird.

„Rotte“ ist gut, „Fäulnis“ ist schlecht

In beratenden Gesprächen kommt es gelegentlich vor, dass die Begriffe Rotte und Fäulnis in ihrer Bedeutung gleichgesetzt werden. Doch sie unterscheiden sich erheblich in ihrem Ergebnis für den Boden.

Rotte bezeichnet den Bodenlebewesen nährenden Umbau von Nähr- und Wirkstoffen aus der Organik zu pflanzenverfügbaren Nährstoffen und strukturgebenden Stoffen für den Boden (Humusaufbau). Im Ergebnis ist der Boden aufgewertet.

Fäulnis bezeichnet den zehrenden Abbau von organischer Substanz, der die schwache Mikrobiologie und das Leben im Boden weiter schädigt, Nährstoffe verbraucht und Kulturen schwächt (-> Humusabbau). Im Ergebnis ist der Boden abgewertet.

Was leistet der EMIKO RotteLenker?

Der RotteLenker ist ein in der Praxis erfolgreich getestetes und bereits eingeführtes Produkt in der Schweiz. Er wird für die schnelle und vollständige Rotte von Gründüngern und Ernteresten eingesetzt.
EMIKO RotteLenker ist ein Kräuterferment mit Huminsäuren, das die Boden-Mikrobiologie auf Ackerflächen mit seiner breiten Palette an Milchsäurebakterien, Photosynthesebakterien und Hefen erheblich ergänzt.

Durch Zerkleinerung von Gründüngern tritt z. B. viel zuckerhaltiger Pflanzensaft aus, der Fäulnisprozesse auslösen kann, wenn die Boden-Mikrobiologie nicht stimmt. Durch die unmittelbar fermentative Steuerung der Milchsäurebakterien im RotteLenker werden faulende Prozesse direkt unterbunden, die Kohlenhydrate verstoffwechselt und für die weiteren bodendynamischen Prozesse gespeichert.
Alle EM-Mikroorganismen und ihre gebildeten Stoffwechselprodukte dienen der richtungsweisenden Förderung bodenaufbauender Prozesse aus der Organik. Sie beschleunigen den Humusaufbau und somit auch alle gewünschten physikalischen Prozesse im Boden (z. B. Krümelstruktur, Wasser- und Nährstoffdynamik). Photosynthesebakterien zeigen sich dabei besonders effektiv im Abbau von schädlichen und hemmenden Stoffen.

Zusammen mit den mineralisierten Nährstoffen stehen der Folgekultur auch die Stoffwechselprodukte aller im Boden bereits vorhandenen und aktivierten Mikroorganismen wachstumsunterstützend zur Verfügung. Insbesondere den gebildeten Antioxidantien wird eine boden-, lebewesen- und pflanzenschützende Funktion zuteil.

Insgesamt ergibt sich durch den EMIKO RotteLenker eine breite Schutzfunktion für die Folgekultur

  • weil Krankheitserreger aktiv an der Vermehrung gehindert werden,
  • eine gute Nährstoffführung und -Nachlieferung für kräftiges Wachstum gewährleistet werden und
  • sich alle physikalischen Bodeneigenschaften verbessern.

Die Wirkung der Huminsäuren und Kräuter im EMIKO RotteLenker

Huminsäuren sind ein wichtiger Bestandteil des Humus. Sie unterstützen die Entwicklung des Wurzelkomplexes und tragen zur Überbrückung jedweder Stressfaktoren, zur Vergrößerung der Blattflächen und zur gesamten Vitalität der Pflanze bei.

Die enthaltenen Kräuter haben eine kräftigende Funktion auf die Folgekultur und fördern die enzymatischen Prozesse im Boden. Sie wirken sich hemmend auf Schadpilze, Bakterien und Viren aus und unterstützen somit auch die allgemeine Wirkung der EM auf die Hygiene im Boden:

  • Brennnessel kräftigt, düngt, enthält Eisen und Spurenelemente, Vitamine und Enzyme.
  • Kamille hemmt Schadpilze und abbauende Mikroben und wirkt als Saatgutbeize.
  • Löwenzahn kräftigt und düngt, wirkt wachstumsregulierend und qualitätsverbessernd.
  • Schafgarbe hemmt Schadpilze, enthält Kieselsäure und Kalium als Pflanzenstärker.
  • Eichenrinde hemmt Viren und bekämpft Insekten.

Anwendungsempfehlungen für den EMIKO RotteLenker

EMIKO RotteLenker wird für die Flächenrotte von Gründüngern und Ernteresten verwendet. Entweder wird das zur Rotte bestimmte Material unmittelbar vor der Zerkleinerung und Einarbeitung besprüht oder der RotteLenker wird direkt in den zerkleinernden und mischenden Prozess gesprüht.

Je nach Bodenfeuchtigkeit, der Feuchte des Pflanzenmaterials und der verwendeten Technik ist das Verdünnen mit Wasser möglich und nötig, um eine gute Verteilung im Boden zu erreichen. Der Einsatz erfolgt bei über 8° C Bodentemperatur.

  • 100 – 150 l/ha und Anwendung (ggf. mit Wasser verdünnt):
    Bei erstmaliger Anwendung, großen Mengen an oberirdischer organischer Masse, bei verschlämmten und verwitterten Böden sowie bei muffig riechenden und stark verdichteten Böden.
  • 50 – 100 l/ha und Anwendung (ggf. mit Wasser verdünnt):
    Bei bereits langjährigem EM-Einsatz, bei geringen Mengen an oberirdischer organischer Masse, bei guter Bodenstruktur (Spatenprobe!) und mineralisch ausgeglichenen Böden.

Für den Einsatz zur Tiefenlockerung mit dem Grubber empfehlen wir aufgrund der größeren Bodenmasse eine erhöhte Dosiermenge von 100 – 200 l/ha und Anwendung.

RotteLenker vs. BodenAktivator

Bisher wurde zur schnelleren Rotte organischer Dünger im Boden der BodenAktivator empfohlen. Dank der speziellen Rezeptur mit Huminsäuren und ausgewählten Kräutern hat der RotteLenker jedoch einen Wirkungsvorsprung für die Rotte von Ernteresten und Gründüngern.

  RotteLenker BodenAktivator
wirksame Bestandteile EM-Mikroorganismen, Huminsäuren, Kräuter EM-Mikroorganismen
Grund der Anwendung Absicherung der positiven Rotte zum Bodenaufbau und Schutz der Folgekultur; Verhinderung von Fäulnis Allgemeine Bodenverbesserung
Einsatzgebiete aktive Rottelenkung von Ernteresten und Gründüngern Vielseitig; z. B. kontaminierte, inaktive, verschlemmte, muffig riechende Böden, hoher Krankheitsdruck, viel sichtbare (alte) Organik im Boden
Art der Anwendung unmittelbar vor oder zur Zerkleinerung und Einarbeitung sprühen zu jedweder Bodenbearbeitung oder Einarbeitung von Wirtschaftsdüngern sprühen
Häufigkeit der Anwendung zu jeder Einarbeitung von Gründüngern o. Ernteresten 1-2x jährlich
Dosierung 50 – 200 l /ha und Anwendung 150 bis 300 Liter / ha und Jahr

Fazit

EMIKO RotteLenker ist ein praxisgeprüftes Produkt zur positiven Lenkung von Rotteprozessen in Ackerböden. Die fermentative Steuerung aller Umbauprozesse von organischer Substanz durch Milchsäurebakterien, Hefen und Photosynthesebakterien beschleunigt die Mineralisation zu pflanzenverfügbaren Nährstoffen ebenso wie den Humusaufbau und die Speicherfähigkeit von Nährstoffen. Angewendet für die Flächenrotte von Ernteresten und Gründüngern, verbessert der RotteLenker durch Kräuter und Huminsäure zusätzlich die ohnehin durch EM bewirkte Bodenhygiene und die Vitalität der Folgekultur.

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