Wer sich in Japan mit Mikroorganismen beschäftigt, stößt schnell auf Prof. Teruo Higa

Es dauerte nicht lange, bis Shiratori im Rahmen seiner Recherchen auf Professor Teruo Higa, den Entdecker der effektiven Mikroorganismen stieß. Er lässt in seinem Film nicht nur Higa persönlich zu Wort kommen, sondern stellt dessen Leben in Szenen nach.

Der Anstoß, sich mit Mikroorganismen zu beschäftigen, begann für Higa schon in seiner Kindheit. Sein Großvater goss den eigenen Garten mit Meerwasser, denn er wusste, dass die Mikroorganismen im Boden die Mineralien pflanzenverfügbar machen.

Als junger Wissenschaftler erschloss sich Higa sein Wissen über die Fähigkeiten der Photosynthesebakterien als wichtige Problemlöser für diese Erde. Photosynthesebakterien bereiten ihr Umfeld vor, indem sie Zucker produzieren, der von weiteren Bakterien als Nahrungsgrundlage genutzt wird. Gibt man Milchsäurebakterien und Hefen dazu, so leben diese unterschiedlichen Bakterienfamilien in Symbiose miteinander, verstärken sich gegenseitig in ihrer Wirkung und schaffen ein regeneratives Milieu.

Nach seinen Gesprächen mit Higa war Shiratori fasziniert von den Möglichkeiten, die sich durch den Einsatz von EM bieten.

Transmutation erklärt die Wirkung vom EM auch im radioaktiven Umfeld

Bei weiteren Recherchen stieß er auf Wissenschaftler, die Erklärungsmodelle für die Wirkung von EM besaßen. Die Biologin Izumi Masukama zum Beispiel sieht eine Erklärung für die Wirksamkeit effektiver Mikroorganismen in der schnellen Vermehrungs- und Mutationsrate, wodurch eine ständige Anpassung an das umgebende Milieu stattfindet.

Masukama untersuchte EM in einem extrem salzhaltigen Umfeld. Innerhalb eines Tages hatten die Mikroorganismen eine modifizierte Generation hervorgebracht, die perfekt auf das salzige Milieu angepasst war.

Eigentlich sind Transmutationen bei Mikroorganismen nichts Besonderes. Insbesondere die Photosynthesebakterien spielen jedoch in dieser Hinsicht im radioaktiven Umfeld die entscheidende Rolle: Sie sind in der Lage, die Voraussetzungen für nachfolgende Organismen zu verändern und ihnen so eine Lebensgrundlage zu geben.

Photosynthesebakterien verwandeln Cäsium in unschädliche Stoffe. Sie leben also von der Radioaktivität, lösen Wasserstoffverbindungen und produzieren Zucker. Von diesem Zucker leben Laktobazillen und Hefen, können sich ansiedeln, fermentaktive Substanzen produzieren und weitere Schäden durch Radioaktivität mildern.

EM-Wirkung zum Abbau von Radioaktivität auch bei Menschen festgestellt

Derartige Mechanismen wurden auch beim Menschen festgestellt. Nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl arbeitete Higa eng mit dem Institut für Strahlenbiologie in Weißrussland zusammen. Normalerweise sinkt die Strahlenbelastung bei Menschen durchschnittlich um 30% pro Monat. Nachdem Kinder aus Tschernobyl mit EM-X behandelt wurden, konnte bei ihnen eine monatliche Reduzierung der Strahlenbelastung um 90% festgestellt werden.

Erfolge von EM von den japanischen Behörden nicht anerkannt

Nach der Katastrophe in Fukushima arbeitete die japanische Regierung nach den herkömmlichen Methoden. Die offiziellen Stellen bevorzugten die „Shaving-Methode“ in der riesigen kontaminierten Zone: Die Erdoberfläche wird großflächig mehrere Zentimeter tief abgetragen.

Die verseuchte Erde füllte man in Big Bags und lagerte sie zwischen. Ein Endlager für diese ungeheuren Erdmengen ist nicht in Sicht – niemand weiß auch, wie es aussehen könnte. Fährt man durch die „No-Go-Area“, sieht man daher riesige Hügel aufgeschütteter Erde und Big Bag-Lagerstätten.

Über 160.000 Menschen wurden evakuiert, mehr als 120.000 Menschen leben immer noch in provisorischen Unterkünften, ohne die Aussicht, jemals in ihre Häuser zurückkehren zu können.
Der Filmemacher Tetsu Shiratori beschreibt das Leid der Evakuierten eindringlich. Diese Menschen verloren nicht nur ihre Häuser, Wohnungen und das soziale Umfeld. Sie sind Menschen ohne greifbare Erinnerungen, denn sie mussten buchstäblich alles in ihrer verseuchten Heimat zurücklassen: Familienfotos, Kinderspielzeug, Kuscheltiere, Kleidung, Bilder etc.

EM-Technologie bei Nuklearkatastrophen macht Hoffnung

Die Tests und Versuche, die in Fukushima bisher mit effektiven Mikroorganismen gemacht wurden, sind vielversprechend und machen Hoffnung auf eine deutlich schnellere Regeneration der Natur.

Auf einem landwirtschaftlichen Betrieb in Iitate, ca. 40 km von den havarierten Reaktoren entfernt, wurden 20.000 Bq/kg gemessen. Dieser Wert liegt weit über den zugelassenen 5.000 Bq/kg zur Fortführung der landwirtschaftlichen Tätigkeit. Der Betrieb wurde zu einer Versuchsanlage, auf der ab Mai 2011 zweimal pro Woche 1.000 l EM pro Hektar ausgebracht wurden. Dadurch konnte die Radioaktivität bereits innerhalb von 3 Monaten auf unter 5.000 Bq/kg gesenkt werden!

Auf der Cozmo-Farm, die innerhalb der 20 km-Zone um Fukushima liegt, weigerten sich die Betreiber Imaizumi und Yonekura, die oberste Erdschicht abtragen zu lassen. Sie behandelten ihre Flächen und Gebäude stattdessen mit 2.000 Litern EM pro Woche. Die Radioaktivität reduzierte sich dadurch innerhalb von zwei Monaten von 1,5 – 2 µSv/h auf 0,6 µSv/h. Sie machten weiter, versprühten dreimal pro Woche EM und konnten 2012 die Radioaktivität der Cozmo-Farm – im Vergleich zu ihren Nachbarn – um die Hälfte reduzieren.

Ehrendoktor für Prof. Higa, den Entdecker der effektiven Mikroorganismen

Professor Higa wurde 2013 in Thailand mit der Ehrendoktorwürde geehrt. Er sieht die Entdeckung der effektiven Mikroorganismen nicht als seinen persönlichen Verdienst, sondern als Geschenk des Lebens an ihn. Es sei ein Zufall, dass gerade ihm die Entdeckung dieser aufbauenden Mischung aus Mikroorganismen gelungen sei. „Deshalb reise ich so viel, ich bin ein Botschafter“, erklärt er im Film. „Ich möchte die Erde wiederbeleben und das Wissen darüber bekannt machen.“

Die formelle Arbeit hat er an die von ihm gegründete „EM Research Organisation“ abgegeben, die weltweit Lizenzen zur Herstellung von EM vergibt, Lizenzgebühren verwaltet und an soziale/ökologische Projekte weiterleitet.

Ein Film, der die Augen öffnet

Im Film geht es nicht nur um die Wirkung effektiver Mikroorganismen bei radioaktiver Verseuchung. Es wird zum Beispiel ausführlich von den positiven Auswirkungen auf Flüsse, bei der Reinigung, im Garten- und Wohnungsbau in Japan, Thailand, Indonesien und Malaysia berichtet.

Dennoch hinterlässt das Ende des Filmes eine nachdenkliche Stimmung. Shiratori lässt den Bürgermeister von Iitate in der Nähe Fukushimas nochmal zu Wort kommen: „Wir sehnen uns nach unserer Heimat“, sagt er, wohl wissend, dass eine Rückkehr für ihn und die Bewohner nie möglich sein wird.

Die Situation in Fukushima ist symbolisch für die Umweltzerstörung und Wasserverschmutzung auch im restlichen Teil der Welt. Schädliche Mikroben nehmen zu, verursachen Krankheiten, beschleunigen die Zerstörung von Lebensräumen und tragen so dazu bei, dass immer mehr Tierarten verschwinden. Die mikroorganische Sphäre unserer Umwelt ändert sich.

Der Film endet mit einer deprimierenden Auswahl an Tierarten, die bisher durch menschliches Einwirken ausgestorbenen sind. Tesu Shiratori widmet seinen Film ausdrücklich allen Lebensformen.

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