Sandige Standorte sind anders

Es sind nicht nur die offensichtlichen und vieldiskutierten Eigenschaften sandiger Böden, wie schnelle Erwärmung, gute Durchlüftung, mangelndes Wasserhaltevermögen oder die Gefahr schneller Auswaschung von Nährstoffen – Standorte mit hohen Sandanteilen unterscheiden sich auch hinsichtlich ihrer Besiedlung mit Mikroorganismen und Bodentieren sehr stark von anderen Bodentypen.

Aufgrund ihrer Beschaffenheit würden natürlicherweise nur standortangepasste Pflanzen wachsen, die wenig organische Masse liefern. Wenig Organik bedeutet auch wenig Nahrung für Bodenlebewesen. Entsprechend angepasst sind alle vorhandenen Mikroorganismen, Kleinstlebewesen wie auch Würmer auf diese Voraussetzungen.
Über Jahrzehnte in Bewirtschaftung stehende Flächen haben sich natürlich verändert, doch hinsichtlich ihres Potenzials, organische Masse humuswirksam aufzubauen, bleiben viele Flächen hinter den Erwartungen zurück.

Warum organische Düngung allein oft nicht reicht

Gemeinhin bekannt: Sandige Standorte sollten mindestens einmal jährlich organisch gedüngt werden.

Das Problem

Häufig kann das Material nicht wie erwartet vom Boden „verdaut“ werden. Die bodenverbessernde Wirkung fällt geringer aus als erwartet und – in manch ungünstigem Fall – kommt es im Boden sogar zu Fäulnis statt nährstoffaufbauender Rotte, wodurch der Boden tendenziell eher geschwächt als gestärkt wird.

Die Ursache

Dem Boden fehlt es an „Arbeitern“, die organisches Material u. a. zersetzen, umbauen, Bodenteilchen verbinden und pflanzenverfügbare Nährstoffe herstellen – es mangelt an den benötigten Mikroorganismen und Kleinstlebewesen im sandigen Boden.

Die Lösung

Der Boden muss zusammen mit der organischen Versorgung auch qualifiziert werden, sie entsprechend den Erwartungen nutzen zu können. Das heißt, es hilft zuweilen ungemein, den Boden zeitgleich oder zeitnah zur Düngung mit EM Effektive Mikroorganismen anzureichern.
Sie ergänzen im Boden vorhandene Mikroorganismen, vermehren sich gemeinsam auf und durch die eingebrachte Organik und fungieren bodenverbessernd, weil die Organik tatsächlich humuswirksam sein kann. Stimmen die organische Versorgung und die Mikrobiologie des Bodens, siedeln sich auch die weiterhin benötigten Bodentiere an. Die Auswahl des organischen Düngers kann diesen Prozess entscheidend beeinflussen.

Diese organischen Dünger sind auf sandigen Standorten empfehlenswert

Die mikrobielle Besiedlung eines organischen Düngers spielt auf sandigen Standorten eine besonders entscheidende Rolle: enthält die organische Masse viele Fäulniserreger, wird sie trotz zusätzlicher EM-Anwendung nur schleppend in der gewünschten Weise umgesetzt. Dünger mit einer Besiedlung, die sich auf den Boden eher neutral auswirkt und Dünger, die bereits positive Mikroorganismen enthalten (z. B. durch Fermentation mit EM), sind daher zu bevorzugen, weil sie wirtschaftlicher sind. Auch die tatsächliche Menge an Organik, die mit einem organischen Dünger eingebracht wird, ist entscheidend; daher die gewählte Reihenfolge der Dünger nach ihrer Wertigkeit für sandige Böden.

Kompost

Reifer Kompost ist eine sehr gute Lösung zur schnellen Bodenverbesserung sandiger Standorte, denn er liefert fertigen Humus. Problematisch können die Qualitäten sein, wenn der Reifeprozess nicht abgeschlossen ist und noch viele Fäulnisbakterien aktiv sind.
Die unmittelbare oder zeitgleiche Applikation von EMIKO BodenAktivator mindert hier das Risiko, verbessert die Verbindung von Bodenteilchen und die Bereitstellung pflanzenverfügbarer Nährstoffe.

Wird bereits das frische Material mit EM gemischt, verläuft die Rotte weitgehend ohne Fäulnis. Dadurch werden Nährstoffe geschützt und der Düngewert des sog. EM-Komposts ist erhöht. Die zeitgleiche Ausbringung von EMIKO BodenAktivator entfällt bei EM-Kompost. Wer also Einfluss auf die Art der Reifung des später verwendeten Komposts nehmen kann, sollte EM-Kompost für sandige Standorte herstellen.

Gründüngung & Untersaaten

Gründüngung und Untersaaten verhalten sich hinsichtlich ihrer Besiedlung mit Mikroorganismen auf den Boden vergleichsweise neutral. Die spätere Rotte des Pflanzenmaterials wird jedoch beschleunigt und die Gefahr von Fäulnis gebannt, wenn vor oder nach dem Einarbeiten EMIKO BodenAktivator zur Anwendung kommt.

Mist, Gülle, Gärreste

Mist ist hinsichtlich der Masse organischer Substanz die erste Wahl bei den Wirtschaftsdüngern für sandige Böden.
Mist, Gülle und Gärreste können sich besonders positiv auswirken, wenn sie mit EM aufbereitet wurden. Die EM-Anwendung bereits im Stall (EMIKO StallReiniger / EMIKO GülleZusatz für den Güllekanal) verhindert Fäulnisprozesse, schützt die Nährstoffe und wirkt fermentativ auf den späteren Dünger.
Ist die Anwendung im Stall nicht möglich, kann die Aufbereitung auch im Lager erfolgen. Hierbei ist jedoch zwischen Mist und Gülle sowie Gärresten zu unterscheiden:

Mist wird mit 1 l EMIKO GülleZusatz und je nach Feuchtigkeit mit bis zu 20 l Wasser pro m³ gemischt, verdichtet und fermentiert mindestens 6 Wochen
Gülle wird im Silo bzw. über die Vorgrube mit mind. 1 l EMIKO GülleZusatz pro m³ versetzt und nach Möglichkeit aufgemischt.
Gärreste für sandige Standorte sollten zum Beispiel mit einer Pflanzenkohle aufgewertet werden. Der fehlende Kohlenstoff in Gärresten sorgt andernfalls dafür, dass von den geringen Humusgehalten im sandigen Boden noch gezehrt wird.
Weitere EM-Maßnahmen und EM-Dünger für sandige Standorte
Organische Dünger können zur Bodenverbesserung sehr gut mit Gesteinsmehlen ausgebracht werden. Ein Besonderes, das gleichzeitig lebende EM-Mikroorganismen liefert, ist das EMIKO UrgesteinsMehl. Darüber hinaus zeichnen sich die EMIKO Bokashis (Schwarzerde oder rein pflanzlich) durch ihre bodenverbessernden Eigenschaften aus. Die Bokashis und das UrgesteinsMehl eignen sich für Sonder- / Dauerkulturen und den Garten- oder Landschaftsbau.

Bodenverbesserung braucht Zeit, mit EM geht’s schneller

Eine erfolgreiche Bodenverbesserung erfordert auf sandigen Standorten natürlich auch unter Einbeziehung der nötigen EM-Maßnahmen mehrere Jahre. Danach sind weiterhin erhaltende und den angebauten Kulturen angepasste Maßnahmen nötig. Doch Praktiker berichten, dass sich die Humuswirksamkeit und Düngewirkung schon nach der ersten gemeinsamen Gabe von organischem Dünger und EM bzw. einem EM-aufgewerteten Dünger positiv verändert hat.

Durch die Bodenverbesserung mit EM können Dünge- und Pflanzenschutzmittel eingespart und Bewässerungsmaßnahmen angepasst werden. Anfängliche Mehrkosten werden sich daher schnell relativeren.

Fazit

Für die Bodenverbesserung auf sandigen Standorten muss beachtet werden, dass die natürliche Ausstattung des Bodens mit positiven Mikroorganismen ggf. nicht ausreicht, um organische Dünger humuswirksam umzubauen. Übliche organische Dünger enthalten darüber hinaus häufig fäulniserregende Mikroorganismen, die einen positiven Rotteverlauf behindern. Die Kombination organischer Dünger mit EM reichert den Boden mit regenerativen Mikroorganismen an, die den gewünschten bodenverbessernden Effekt ermöglichen. Der Humusaufbau gelingt auf sandigem Boden so deutlich effektiver und schneller mit allen positiven Auswirkungen auf Pflanzengesundheit und Bestandführungskosten.
Eine individuelle Beratung und Abstimmung aller Maßnahmen hilft zu einem schnellen und rentablen Ergebnis.

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