Gartenstädte in der nährstoffarmen Tropenregion

Eigentlich ist es in Tropenregionen fast unmöglich Landwirtschaft und Gartenbau zu betreiben. Durch die hohen Niederschlagsmengen ist der Boden stark ausgewaschen und nährstoffarm. Lediglich Brandrodungen ermöglichen wenige Jahre landwirtschaftlicher Nutzung mit mäßigen Erträgen.

Wie von Zauberhand entstanden, erscheinen da die teils meterhohen Schichten fruchtbarer Erde, die sich an Stellen befinden, die vor mehr als 500 Jahren noch die Heimat von bis zu 25 Millionen Menschen waren. Wahre „Gartenstädte“, wie diese ehemaligen Dörfer und Siedlungen auch genannt werden, müssen es gewesen sein, von dessen Früchten sich die Bewohner selbst versorgt haben.

Sie wussten, wie sie die tropischen Böden mithilfe ihrer eigenen organischen Abfälle derart aufwerten konnten, dass eine Erde entstand, deren Fruchtbarkeit unübertroffen ist. Forschungsergebnisse lassen darauf schließen, dass sie sämtlichen organischen Abfall mit Kohle der Koch- und Heizöfen gemischt und zur Fermentation in luftdichte Tongefäße gegeben haben. Das so entstandene „Bokashi“ wurde in den Boden eingearbeitet, vererdete und führte über Jahrhunderte zur Entstehung der Terra Preta.

Stabiler Dauerhumus ist das Geheimnis der Terra Preta

Das Besondere an Terra Preta ist ihr mit 10-20 % überdurchschnittlich hoher Gehalt an organischem Kohlenstoff. Mit dem Faktor 1,72 multipliziert, gibt der Anteil organischer Kohlenstoff Auskunft über den Gehalt an Dauerhumus in einem Boden. Dauerhumus wiederum ist ein Maß für die Bodenfruchtbarkeit und Gesundheit eines Bodens.

Zum Vergleich:

  • Ein guter Gartenboden kommt auf bis zu 5% an organischem Kohlenstoff.
  • Gute und nachhaltig bewirtschaftete Ackerflächen erreichen bis zu 3%.
  • Sandige Ackerböden haben zwischen 0,5 und 1% organischen Kohlenstoffgehalt.

Dauerhumus wird durch Bewirtschaftung sehr langsam abgebaut, bindet Wasser und Nährstoffe, ist durch Bildung sogenannter Ton-Humus-Komplexe stabilisierendes Element und enthält im Boden den größten Anteil der organischen Substanz und Stickstoff. Außerdem bindet er Kohlenstoff aus der Atmosphäre, ist daher gut für unser Klima. Dauerhumus entsteht bei guter biologischer Aktivität eines Bodens aus Nährhumus – organische Substanz, die Bodenlebewesen als Nahrung dient, schnell abgebaut wird und somit Grundlage für die Mineralisierung neuer Nährstoffe ist.

Der Gehalt an Dauerhumus in der Terra Preta ist besonders stabil. Wie Forscher herausfanden, liegt dies am Kohleanteil dieser Erde. Sie wird über Jahrtausende kaum chemisch oder biologisch abgebaut.

Die Zusammensetzung von Terra Preta

Analysen haben ergeben, dass Terra Preta aus Holz- und Pflanzenkohle, menschlichen Fäkalien und Kompost besteht. Fäkalien, organische (Nahrung)Abfälle und Kohle wurden in luftdichten Tonkrügen fermentiert, bevor sie in die Erde eingearbeitet wurden. Dies erklärt das Vorkommen von Tonscherben, Knochen und Fischgräten in der Terra Preta der Tropenregion.

Holz- und Pflanzenkohle hat eine poröse Struktur, die große Mengen Wasser und Nährstoffe wie ein Schwamm speichern und wieder abgeben kann. Gleichzeitig ist Kohle ein idealer Lebensraum für alle Mikroorganismen und Kleinstlebewesen. Angesiedelt in den Hohlräumen, sind sie geschützt und können auch ungünstige Zeiten bei Nahrungs- ober Wassermangel überstehen. Warum die Ureinwohner Amazoniens Kohle zu ihren Fäkalien und organischen Abfällen mischten, hat folgenden Grund: sie verhindert Fäulnis und die Entstehung übelriechender Gase.

Auch fermentierende Mikroorganismen haben dazu geführt, dass es nicht stinkt und statt Fäulnis aufbauende Prozesse aus der großen Menge organischem Material hervorgingen. In der Pflanzenkohle konnten sie sich besonders gut ansiedeln und sind in der Erde für die Fülle an pflanzenverfügbaren Nährstoffen verantwortlich.

Ohne nährstoffreiche organische Abfälle hätte das Futter für die Mikroorganismen zur Fermentation in den Tonkrügen und schließlich zum Aufbau pflanzenverfügbarer Nährstoffe im Boden gefehlt. Menschliche Fäkalien, Knochen, Fisch-, Fleisch- und pflanzliche Nahrungsabfälle liefern eine Fülle von Nährstoffen.

Mit EMIKO SubstratKohle zur eigenen Terra Preta

EMIKO SubstratKohle hat eine feinschrotartige, trockene Konsistenz. Sie besteht neben den lebenden original EM und Holzkohle, die aus chemisch unbehandeltem Holz gewonnen wird, aus Zeolith und Tonmineralen, deren positive Eigenschaften zur Bodenverbesserung hinlänglich bekannt sind.

Die Kohle speichert aufgrund ihrer feinen Poren und großen Oberfläche extrem viele Nährstoffe und bietet gleichzeitig einen guten Lebensraum sowie Rückzugsmöglichkeiten für Mikroorganismen im Boden. Über die Kohle gelangt wichtiger Kohlenstoff in den Boden, der enorm wichtig ist für den Nährstoffkreislauf und somit den Humusaufbau.

So entsteht Terra Preta für den eigenen Garten

Die Zusammensetzung der Terra Preta stimmte erfahrene EM-Anwender nach ihrer Entdeckung positiv, sie auch selbst herstellen zu können. Es funktioniert, wie auch Forscher herausfanden; mit effektiven Mikroorganismen, Kohle und organischem Material.

Als Fertigprodukt und für den Balkon oder die Terrasse gibt es mit entsprechenden Bestandteilen das EMIKO Bokashi Schwarzerde zu kaufen. Wer einen Garten hat, der macht seine Terra Preta aus EMIKO SubstratKohle und eigenem EM-Kompost oder selbstgemachtem (Küchen-)Bokashi.

Terra Preta aus EM-Kompost:

Bei der Herstellung von Terra Preta aus EM-Kompost ist es wichtig, das Material möglichst gut zerkleinert auf den Kompost zu bringen, 10 : 1 mit EMIKO SubstratKohle zu mischen und zu verdichten. Wer mag, streut noch etwas EMIKO UrgesteinsMehl auf, um die mineralische Nährstoffdichte im Endprodukt zu erhöhen (z. B. für den Gemüseanbau). Schließlich, bzw. bei geringeren Mengen an frisch zugefügtem organischem Material vor dem Verdichten, wird der Kompost mit EMIKO KompostPflege besprüht oder begossen.

Fermentation, Umsetzung des organischen Materials und das Vererden passieren auf dem Kompost zeitgleich, da neben den EM auch andere Bodenlebewesen im Kompost vorhanden sind. Der fertige EM-Kompost mit EMIKO SubstratKohle kann nach ca. sechs bis zwölf Monaten verwendet werden.

Terra Preta aus eigenem Bokashi:

Fertiges Küchenbokashi wird mit EMIKO SubstratKohle (auf 10 Teile Bokashi kommt ein Teil SubstratKohle) gemischt, etwas verdichtet und, mit Erde oder Mulch abgedeckt, damit das Material nicht austrocknet, an einem sonnengeschützten Platz im Garten gelagert. Durch den Kontakt zum Boden dringen Bodenlebewesen ein, die das Material nach ca. sechs Monaten vererdet haben.

Das Fertigprodukt EMIKO Bokashi Schwarzerde oder die selbst hergestellte Terra Preta werden dem Gartenboden zu 2-5 % beigemischt.

Wer mit EM-Kompost arbeitet, macht weiterhin Jahr für Jahr seine eigene Terra Preta. Wer mit Bokashi arbeitet, kann sein Gemisch aus eigenem Bokashi und SubstratKohle in den Folgejahren auch direkt ein den Gartenboden einarbeiten. Regelmäßig mit Garten- und Bodenaktivator gegossen, wird sich der Humusanteil im Boden auch auf diese Weise nach Art der Terra Preta erhöhen.

Fazit

Dem Vorbild der Amazonasindianer nachempfundene Terra Preta mit EM und SubstratKohle ist extrem fruchtbar und steigert den Humusgehalt in jedem Boden. Der normalen Gartenerde bis zu 5% beigemischt, erhöht sie die Wasserspeicherkapazität, das Nährstoffhaltevermögen und verbessert die Versorgung der Pflanzen. Der Boden wird gut durchlüftet und bei regelmäßiger Zufuhr organischer Substanz, die zuvor mit EM Effektive Mikroorganismen fermentiert und mit EMIKO SubstratKohle angereichert wurde, steigt der Humusgehalt des eigenen Bodens automatisch – gut für alle Pflanzen und unsere Umwelt, denn Humus bindet langfristig Kohlenstoff aus der Atmosphäre.

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